Ahima Beerlage liest: Charlotte Wolffs Autobiografie

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Charlotte Wolffs Autobiografie "Augenblicke verändern uns mehr als die Zeit" war das erste Buch, das mir als Frau, die 1980 ihre Identität als Lesbe erst entdeckte, eine Geschichte und Vorgängerinnen gab. Das Buch zeigte mir auch zum ersten Mal die Geschichte einer lesbischen Jüdin und die verheerenden Auswirkungen der Verfolgung für eine unabhängig lebende Jüdin aus Berlin.

Charlotte Wolff wurde geboren am 30. September 1897 in Riesenburg, Westpreußen in einer jüdischen Familie geboren und starb am 12. September 1986 in London. Die Ärztin, Sexualwissenschaftlerin und Schriftstellerin studierte in Freiburg, Königsberg und Berlin Medizin und Philosophie.

Eigentlich berufen zur Lyrikerin, wählte sie die Medizin als Brotberuf und arbeitete einige Jahre in einer Klinik für Familienplanung, bevor sie 1933 vor den Nazis aus Deutschland über Frankreich nach London geflohen ist. Sie beschäftigte sich wissenschaftlich mit der Deutung von Händen und Gesten und erlangte auf diesen Gebieten internationale Anerkennung. Sie arbeitete als Psychotherapeutin. In feministischen Kreisen wurde sie berühmt durch ihre Studien zur weiblichen Homosexualität und später auch Bisexualität. In ihrer Autobiografie erzählt sie über ihr vielfältiges Leben mit ihren ZeitgenossInnen wie den Huxleys, Magnus Hirschfeld und vielen DichterInnen und MalerInnen.Die einfühlsamen Beschreibungen ihrer Liebesbeziehungen zu Frauen und auch die Selbstverständlichkeit, mit der sie ihre lesbische Identität lebte, haben viele lesbische Leserinnen nachhaltig mit Stolz erfüllt.

Ihre Autobiografie "Augenblicke verändern uns mehr als die Zeit" erschien 1980

Kommentare

Ganz herzlichen Dank für diese Lesung. Das ist ein spannendes Buch zur Zeitgeschichte! Ich habe es damals verschlungen: auch wie sie ihren Besuch in Berlin, auf Einladung des lesbenzentrums schildert

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